Ich bin stolz, mit meiner neuen Webseite gleich etwas »spoilern« zu können – wie man so schön sagt, wenn man im digitalen Informationsfluss gleich zu Beginn etwas verrät. Mein Buch »Wer stirbt denn nicht?« wird in absehbarer Zeit im Englischen erscheinen. Auf der Suche nach dem passenden Menschen, der meine Autobiografie übersetzen könnte, habe ich einen größeren Aufwand betrieben – mit nahezu romantischem Ergebnis. Ich startete ein regelrechtes Casting: führte viele Telefonate, schickte einigen vielversprechenden Kandidatinnen und Kandidaten Teile meines Buches und ließ sie diese zur Probe übersetzen. Schließlich hatte ich einige potenzielle Anwärterinnen und Anwärter an der Hand: eine »british native« Sprechende, einen »american native« Versierten und eine deutsche Muttersprachlerin, die lange im englischsprachigen Ausland lebte. Ich setzte voraus, dass jeder und jede von ihnen mein Buch komplett gelesen hat. Als wir telefonierten, wollte ich herausfinden, ob wir auf derselben Wellenlänge liegen, ob sie meine Botschaft verstanden haben sowie die Art meines Schreibens. Die Auswahl einer passenden Übersetzerin bzw. eines passenden Übersetzers war mir ein Herzensanliegen.
Schließlich habe ich einer alten Freundin alle Probetexte gesammelt zukommen lassen, um von ihr ein Feedback zu bekommen: meiner Jugendliebe Maren. Da sie ja, wie im Buch auch erwähnt, nach dem Abitur sehr schnell in die USA ausgewandert war und an vielen Orten der Welt gelebt hatte, setzte ich auf ihr Urteil. In den vergangen 20, 30 Jahren haben wir nursporadisch Kontakt gehalten. Sie lebt inzwischen in Frankreich. Es dauerte eine Weile, dann teilte sie mir ihre Einschätzung mit. Ganz am Rande fragte sie, ob es nicht eine Option wäre, wenn sie mein Buch übersetzen würde, das wäre ihr eine große Freude. Es überraschte mich, dass sie überhaupt Interesse daran haben könnte. Und fühlte mich mehr als geehrt. Ich wusste, dass sie sich schon in der Schule viel mit Sprachen beschäftigte, Gedichte schrieb und künstlerisch generell sehr begabt war. So kamen wir in erste Gespräche über die mögliche Zusammenarbeit. Mit dem Ergebnis, dass sie tatsächlich zusagte. Und das mit den bewegenden Worten, dass eine Übersetzung meines Buches unser »gemeinsames Baby« sein könnte, das wir nie zusammen hatten.
Man muss wissen: Unsere Beziehung zwischen dem 17. und 21. Lebensjahr war nicht ganz einfach und in einigen Höhen und Tiefen verlaufen. Aber das ist alles in meinem Buch nachzulesen. Was ich jedenfalls sagen will, ist, dass meine Autobiografie uns beide wieder zusammengebracht hat. Sie will mir eine Stimme geben, mit der ich in weiten Teilen der Welt verstanden werde. Das fühlt sich für mich sehr gut an!
Eine Antwort
Lieber Philipp es ist einfach nur klasse wie du dein Leben beschreibst du bist mir ein grosses Vorbild und eine Inspiration…. weiter so
Herzensgrüsse Brita